Am 12.12.2023 wurde in der Sitzung des Kreistags des Rhein-Neckar-Kreises in der Sinsheimer Dr. Sieber Halle der TOP „Tourismus GmbH - Beteiligung des Rhein-Neckar-Kreises“ behandelt.
Der Zweck dieses neuen Unternehmens soll die allgemeine Tourismusförderung im nördlichen Baden-Württemberg umfassen und würde damit eine touristische Wirtschaftsförderung mit Dienstleistungen von allgemeinem wirtschaftlichen Interesse (DAWI) darstellen.
Unser Kreisrat Thomas Zachler führte dazu wie folgt aus:
Unser Landkreis mit seinem attraktiven Lebens- und Erholungsraum und den vielen touristischen Angeboten würde im Falle eines Nichtbeitritts im Schatten dieser neuen Kooperation stehen.
Und: eine grundsätzlich positive Einschätzung der Mitwirkung des Rhein-Neckar-Kreises in der DMO wurde bereits durch die Fraktionen des Kreistags im Rahmen der Zusammenkunft zur Festlegung der strategischen Ziele gegeben.
Dazu erfolgten Vorberatungen in den Ausschüssen Umwelt, Verkehr und Wirtschaft und Verwaltung und Finanzen. Dort wurde von unserer Fraktion skeptisch wie kritisch hinterfragt und ebenso kritisch argumentiert.
Die Skepsis resultiert teils aus der derzeit kritischen Haushaltslage, auch Skepsis, ob der nicht unerhebliche jährliche monetäre Einsatz tatsächlich in einen Return von Investment mündet.
Und: Der RNK wäre damit der einzige Landkreis in einem Zusammenschluss von Vereinen (weshalb auch eine Ausnahmeregelung bemüht werden muss für einen Beitritt).
Schauen wir zwei Wochen zurück: Im Ausschuss Verwaltung und Finanzen haben Frau Wagner und Frau Otto die von uns im Vorfeld aufgeworfenen Fragen ausführlich und transparent beantwortet und erläutert. Was haben wir aus dieser Sitzung mitgenommen: Durch das Land Baden-Württemberg werden nur anerkannte Tourismusgemeinschaften mit ihren Mitgliedskommunen touristisch gefördert. Aktuell sind das sechs von 54 Kommunen des Kreises (Heiligkreuzsteinach, Wilhelmsfeld, Eberbach, Schönbrunn, Neckargemünd, Angelbachtal).
Wird der Rhein-Neckar-Kreis aber künftig aber künftig Kooperationspartner, dann besteht für die restlichen 49 Kommunen, wie z.B. Schwetzingen, Weinheim, aber auch für Edingen-Neckarhausen, Ladenburg, Ilvesheim und Schriesheim die Möglichkeit auf die touristischen Förderungen des Landes zuzugreifen
- können ab sofort die touristischen Leuchttürme des Kreises die Marketingnetzwerke und touristischen Weiterentwicklungsmöglichkeiten nutzen, die eine starke Tourismuskooperation bieten (z.B. Wohnmobil BW, Rad BW, …)
- können vergünstigte Konditionen für Kooperationen z.B. TOUBIZ (touristische Datenbank) und Tourenportale (Komoot, Outdooractive) genutzt werden
- wandelt sich der Rhein-Neckar-Kreis im Schatten der neuen starken Kooperation von einem „weißen“ in einen „bunten Fleck“ bei der Mehrzahl der touristischen Werbematerialien (digital, Print, Social Media, Pressereisen).
Fazit: „Für die touristische Weiterentwicklung des Rhein-Neckar-Kreises ist eine touristische Kooperation ein Gewinn. Durch diesen Zusammenschluss wird der Austausch untereinander gefördert. Nicht nur durch den Zugriff auf Fördermittel, sondern auch durch die gemeinsame Vermarktung und Bündelung zu touristischen Themengruppen, um sichtbarer zu werden“.
Wie bereits argumentiert, gibt es Vor- und Nachteile:
Schon wieder neue Aufgabe, wo doch Aufgabenkritik angesagt ist.
Aber auch Solidarität mit unseren Städten und Gemeinden, die ansonsten Nachteile gegenüber anderen Touristen-Orten in Baden-Württemberg haben.
Wir wünschen uns zu dieser Gesellschaft, wie bei den anderen Gesellschaften auch, spätestens vor Ablauf der ersten Kündigungsfrist die Vorlage eines Jahresabschlusses, einen Bericht der Mittelverwendung und einen Wirtschaftsplan sowie eine zeitnahe Unterrichtung im Beteiligungsbericht 2025